Reisen - Wildniscamp in der Eifel

Bericht im WDR4 vom 11.02.2015 von Reiseexpertin Antje Zimmermann

Das Wildniscamp in der Eifel ist im Stil der Navaho-Indianer erbaut
Das Wildniscamp in der Eifel ist im Stil der Navaho-Indianer erbaut (Bildrechte: WDR/Zimmermann)

Link zum Audioartikel siehe unten.

Ein nachdenklich stimmendes Naturerlebnis

 

Den Stress und Lärm der großen Städte hinter sich lassen – davon träumen viele Menschen. Während die einen ins Kloster gehen, bevorzugen andere Rückzugsorte mitten in der Natur. Ein solches Refugium hat Uwe Belz in der Eifel geschaffen.

 

 

WDR 4-Reiseexpertin Antje Zimmermann hat den Wildnisscout besucht. Jetzt im Winter ist das Camp definitiv nichts für Warmduscher, dafür aber ein richtiges Abenteurer.

 

 

Zum Nachhören

 

Audio: Reisen: Wildniscamp in der Eifel (18.02.2015)

Jede Veränderung birgt eine Chance

 

2006 musste Etzweiler, das Heimatdorf von Uwe Belz, dem Braunkohletagebau weichen. Der gelernte Tontechniker sah die Chance, die mit jeder Veränderung einhergeht, kaufte sich Literatur, experimentierte und reiste schließlich in die USA, wo er bei den amerikanischen Ureinwohnern lebte. Von ihnen lernte Uwe Belz vor allem Verantwortung – für sich selbst, aber auch für die Dinge, die ihn umgeben. Bald verschwanden seine Ängste und er verspürte eine große innere Freiheit. Diese Erfahrung wollte der Eifler an andere Menschen weitergeben – und so entstand das Wildniscamp in seiner alten Heimat.

 

 

Navaho-Hütten im Gemeindewald von Dahlem

 

Im Gemeindewald von Dahlem baute der Wildnisscout kleine Hütten im Stil der Navaho-Indianer und eine überdachte Feuerstelle. Gleich hinter dem Lager liegt ein alter Sandbruch. Der erzhaltige Boden strahlt in einem intensiven Rot und verleiht dem Ort eine fremdartige Atmosphäre. Im Camp lernen die Menschen, auf sich allein gestellt in der Wildnis zu überleben – durch Feuermachen und den Bau von Notunterkünften. Das Training beinhaltet zudem Fährtenlesen, Vogelsprache und andere naturnahe Erfahrungen, die in unserem Alltag nicht mehr vorkommen.

 

 

Die unterschiedlichsten Menschen machen ganz ähnliche Erfahrungen

 

Väter und Söhne. Naturpädagoginnen und Berufsschullehrer. Die Camp-Besucher sind bunt gemischt. Die Erfahrungen, die sie von einem Wochenende in der Wildnis mitnehmen aber sehr ähnlich. Sie berichten von intensiven Naturerfahrungen und einer größeren Achtsamkeit, die sie lernen. Obwohl – oder gerade weil – im Wildniscamp alles auf das Nötigste reduziert wird, erleben viele Stadt-Menschen den Aufenthalt als beglückend.

 

 

Seminare mit unterschiedlichen Schwerpunkten

 

Das ganze Jahr über finden im Wildniscamp unterschiedliche Seminare statt. Für Natur-Anfänger und Fortgeschrittene. Ganz Hartgesottene können sogar in selbstgebauten Überlebenshütten aus Laub nächtigen – selbst im Winter.