Geschichte & Philosophie der Wildnispädagogik

Die Lehre vom Leben und Überleben in der Wildnis, in seinen amerikanischen Ursprüngen als "Coyote Teaching" bezeichnet, ist geprägt von der Geschichte des Apachen "Stalking Wolf". Dieser wurde in den 1870er Jahren geboren und durchstreifte im Lauf seines Lebens Wälder, Gebirge und Prärien auf dem gesamten amerikanischen Kontinent, ohne am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Im Alter von 83 Jahren traf er auf den damals siebenjährigen Tom Brown Jr., den er im folgenden Jahrzehnt all sein Naturwissen und seine Wildnisfertigkeiten lehrte. Dort liegen die Ursprünge der Wildnispädagogik, wie wir sie heute bei Wildnistraining leben und lehren.

 

Inspiriert von dieser Geschichte reiste in den 1990er Jahren eine Gruppe von Menschen – darunter der spätere Gründer unserer Wildnisschule, Uwe Belz – in die USA, um Tom Brown Jr. zu treffen und von ihm zu lernen.

 

Auf dieser Grundlage entstand unser Lehrangebot der Wildnispädagogik. Hinter dem Begriff "Wildnispädagogik" steht eine berufsbezogene Weiterbildung, die Ihr bei uns absolvieren könnt. Diese Disziplin umfasst praktische Fertigkeiten zum Leben und Überleben in der Wildnis, ein breites Naturwissen über Tiere, Pflanzen und ökologische Zusammenhänge, eine Schärfung der eigenen Wahrnehmungsfähigkeit sowie pädagogische Kompetenzen, um das Erlernte später anderen Menschen näherbringen zu können.

 

Die Wildnispädagogik Weiterbildung richtet sich als berufsbezogene Weiterbildung vor allem an Menschen, die in pädagogischen oder sozialen Arbeitsfeldern tätig sind. Ebenso aber auch an alle, die die genannten Fähigkeiten und Fertigkeiten für sich selbst entdecken und üben wollen und die anderen Menschen die Natur näher bringen möchten.

Ehemalige Teilnehmende der Weiterbildung Naturpädagogik erhalten eine sinnvolle und bereichernde Vertiefung ihrer erworbenen Kenntnisse. Die Inhalte sind aufeinander abgestimmt.

 

Der Weg des Kojoten

 

 

Die Wildnispädagogik ist mehr als nur eine Lehrmethode - sie ist eine Lebensphilosophie, die auf sehr alten Prinzipien des Naturwissens und des respektvollen Umgangs mit der Umwelt basiert. Ihre Wurzeln reichen tief in die Geschichte der menschlichen Existenz zurück und sind untrennbar mit der tiefen Verbindung zwischen Mensch und Natur verbunden.

 

 

Eine der zentralen Konzepte der Wildnispädagogik ist das "Coyote Teaching". Diese Bezeichnung leitet sich von dem schlauen und anpassungsfähigen Tier, dem Kojoten, ab, das in vielen indigenen Kulturen als Symbol für Weisheit und List verehrt wird. Das Coyote Teaching ist eine Lernmethode, die auf natürlichen Prozessen und den Prinzipien der Wildnis basiert.

 

Im Kern des Coyote Teaching steht die Idee, dass Lernen in der Natur nicht durch festgelegte Lehrpläne oder starre Strukturen erfolgen sollte. Stattdessen werden die Lernenden ermutigt, die Natur selbst zu erkunden, Fragen zu stellen und auf ihre eigenen Entdeckungen zu vertrauen. Dieser Prozess fördert eine tiefe Verbindung zur Natur und ein Verständnis für die komplexen Zusammenhänge in der Umwelt.

 

 

Die Philosophie der Wildnispädagogik betont auch die Bedeutung des achtsamen Beobachtens und des Respekts vor allen Lebewesen und Ökosystemen. Sie lehrt, dass die Natur ein lebender Lehrer ist, der uns ständig Wissen und Inspiration bietet, wenn wir bereit sind, zuzuhören und zu lernen.

 

 

Die Wildnispädagogik ist nicht nur eine Methode des Lernens, sondern auch eine Lebensweise, die uns lehrt, in Harmonie mit der Natur zu leben und unsere Verantwortung für den Schutz der Umwelt zu erkennen. Sie inspiriert uns, die natürliche Welt zu schätzen, zu respektieren und für kommende Generationen zu bewahren. In einer Zeit, in der Umweltbewusstsein und Naturverbundenheit von entscheidender Bedeutung sind, ist die Wildnispädagogik ein wertvolles Werkzeug, um eine nachhaltigere und achtsamere Welt zu schaffen.